Was ist Feigenkaffee eigentlich?
Feigenkaffee ist ein Ersatzkaffee, der meist zu normalem Bohnenkaffee beigemengt wurde, um dem Kaffee einen volleren und etwas süßeren Geschmack zu verleihen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wo Kaffee in Europa sehr teuer und nur den wohlhabenden Gesellschaftsschichten vorbehalten war, war Feigenkaffee eine echte und vor allem leistbare Alternative. So entstanden viele Röstereien, die diverse Ersatzkaffees, darunter auch Feigenkaffe, erzeugten.
Wie wurde Feigenkaffee hergestellt?
Trocknen der Feigen
Nach dem Sammeln der Feigen, wurden sie auf Trockenböden gebracht, wo sie zuerst in eine kochende Salzlösung getaucht wurden, um die Feigen schmiegsamer zu machen. Danach trocknete man die Feigen 24 Tage in der Sonne und anschließend kamen sie für zwei Monate in sogenannten Trockenkästen. Schließlich wusch man die getrockneten Feigen noch einmal mit kaltem Salzwasser, ehe sie weiter verarbeitet wurden.
Rösten der Feigen
Nach erneutem Reinigen der Feigen, wurden diese in Röstöfen mit gleichbleibender Temperatur von ca. 140 °C bis 180 °C geröstet. Die gerösteten Früchte, welche nun ganz hart waren, mussten nun sofort gekühlt werden.
Mahlen der Feigen
Die gerösteten und abgekühlten Feigen wurden nun noch in Mühlen zu Pulver zermahlen und verpackt. Der Feigenkaffee war nun gebrauchsfertig und konnte je nach Belieben mit herkömmlichem Kaffee gemischt und aufgegossen werden.
